TIERGESTÜTZTE PÄDAGOGIK
Was ist …
TIERGESTÜTZTE Arbeit
„Lehren ist die Kunst,
entdecken zu helfen.“
(Peter Ustinov)
Tiergestützte Arbeit (umgangssprachlich) wird im professionellen Rahmen als tiergestützte Intervention bezeichnet und ist der Oberbegriff, unter dem sich die drei verschiedenen Säulen
TGP = Tiergestützte Pädagogik
TGT = Tiergestützte Therapie und
TGA = Tiergestützte Aktivität
zusammenfassen lassen.
„So wie jedes Kind seine eigene Form des Fußes hat, so hat auch jedes seinen eigenen Charakter und seine eigenen Talente.“
(C. G. Salzmann)
TIERGESTÜTZTE PÄDAGOGIK
Unter tiergestützter Pädagogik (TGP) wird allgemein die tiergestützte Förderung von Kindern und Jugendlichen durch ausgebildete Fachkräfte in pädagogischen Arbeitsfeldern verstanden.
Dazu zählt der Einsatz von Tieren in pädagogischen Einrichtungen wie z. B. Schulen (Schulhund, Schulzoo), Kindergärten und -heimen, Jugendfarmen oder auch – wie bei der Canepädagogik – im Bereich der ambulanten Jugendhilfe.
Charakteristisches Merkmal der tiergestützten Pädagogik ist, dass sie ausschließlich durch pädagogisch geschultes Fachpersonal (Sonder-, Heil-, Sozial,- Pädagogen, Erzieher, Lehrer etc.) in Verbindung mit einem Tier (Hund, Katze, Pferd, Lama etc.) angeboten wird.
Ziel der tiergestützten Pädagogik ist, bei den Kindern und Jugendlichen konkrete und individuelle Lern- und Entwicklungsprozesse zu initiieren, die insbesondere ihre emotionale und soziale Kompetenz wie auch ihr Selbstwertgefühl stärken sollen.
Das Beste, was du (d)einem Kinde geben kannst, ist Zeit!
(Johannes Kienau)
TIERGESTÜTZTE AKTIVITÄT
Im Gegensatz zur tiergestützten Pädagogik bietet die tiergestützte Aktivität (TGA) Tierbesitzerinnen und -besitzern, die keine pädagogische Ausbildung aufweisen, die Möglichkeit, auf ehrenamtlicher Basis Kindern und Jugendlichen über Besuche und/oder Ausflüge mit ihren Tieren zu mehr Lebensfreude und Lebensqualität zu verhelfen.
Diese werden in der Regel durch Besuchskontakte (z. B. Besuchshunde) in verschiedenen Einrichtungen ermöglicht.
„Kinder brauchen Beispiele, nicht Kritik.“
(Joseph Joubert)
TIERGESTÜTZTE THERAPIE
Bei der tiergestützten Therapie (TGT) ist das Tier integraler Bestandteil einer notwendigen Therapie eines Patienten, wobei es sich dabei um Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder auch Senioren handeln kann.
Ein weiteres klassisches Einsatzgebiet der tiergestützten Therapie ist die Therapie von Menschen mit Behinderung.
Die tiergestützte Therapie kann nur von ausgebildeten Therapeuten (z. B. Physio-, Psycho-, Ergo-, Sprachheiltherapeuten etc.) angeboten und durchgeführt werden.
Sie hat zum Ziel, Patienten in ihren Ressourcen und Kompetenzen zu stärken und anhand eines individuellen Therapieplanes ein angestrebtes Therapieziel (z. B. Traumabearbeitung) unter Einsatz des Tieres zu erreichen.
Die Tieres sind dabei eigens für diese (ihre) Aufgabe ausgebildet bzw. trainiert und werden bei regelmäßigen Sitzungen nach festem Konzepten von den Therapeuten zielgerichtet therapeutisch eingesetzt.
Bei der tiergestützten Therapie wie auch bei der tiergestützten Pädagogik sind die Tiere aber immer „nur“ als Unterstützer des Pädagogen oder Therapeuten anzusehen.
„Beklage nicht, was nicht zu ändern ist,
aber ändere, was zu beklagen ist.“
(William Shakespeare)
Tiergestützte Aktivität
TGA
- ehrenamtliche Besuchskontakte durch pädagogische und therapeutische Laien mit ihren Tieren
- Ziel: Steigerung der Lebensqualität und Lebensfreude
- keine Dokumentationspflicht
Tiergestützte Pädagogik
TGP
- zielorientierter Einsatz von Tieren in pädagogischen Einrichtungen durch pädagogisches Fachpersonal
- Ziel: Initiierung konkreter, individuelle Lern- und Entwicklungsprozesse bei Kindern und Jugendlichen
- Dokumentationspflicht
Tiergestützte Therapie
TGT
- zielorientierter Einsatz von ausgebildeten Tieren in therapeutischen Einrichtungen durch therapeutisches Fachpersonal
- Ziel: Klientel in Ressourcen und Kompetenzen stärken und mit individuellen Therapieplan das Therapieziel erreichen
- Dokumentationspflicht
„Damit das Mögliche entsteht,
muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“
(Hermann Hesse)